Life Sciences: Zukunftsstudie zum Biowissenschaftsmarkt

Nicht nur die IT-Branche ist eine ausgesprochene Zukunftsbranche. Mit Life Sciences entsteht eine zweite, mindestens ebenso zukunftsträchtige Boombranche. Der Begriff beschreibt den interdispziplinären Teil der Fachrichtungen Biologie, Chemie, Humanmedizin und Ernährungswissenschaft – und zwar nicht die jeweiligen Grundlagenforschungen sondern die vermarktbaren Umsetzungen, also den Biowissenschaftsmarkt. Die englischsprachige kostenlose Studie Strategies for Success in 2015 des Beratungsunternehmens Deloitte. präsentiert Zahlen, Strategien und Aussagen erfolgreicher Life-Sciences-Unternehmen.

Die Verbindung zum Kunden gewinne weiter an Bedeutung und die Produktvermarktung werde sich nach neuen Kriterien ausrichten. Life-Sciences-Unternehmen sollten sich schon jetzt auf tief greifende Veränderungen einstellen und ihre Strategie darauf ausrichten, so die Macher der Studie. Als strategische Ziele bis zum Jahr 2015 sehen die befragten Studienteilnehmer den Aufbau einer leistungsfähigen Forschungs- und Entwicklungspipeline, die Bildung strategischer Allianzen mit Marktteilnehmern aus den Bereichen Pharma- oder Medizintechnik, ein anspruchsvolles Talentmanagement, die Optimierung der Kundenbeziehungen sowie optimierte Vermarktungsprozesse.

Zentrale Bedeutung für die Life-Sciences-Industrie haben Wachstumsmärkte. Im Jahr 2015 werden hier etwa 25 % der Unternehmenseinkünfte erwirtschaftet, so die Schätzung von über der Hälfte der befragten Unternehmen. Entsprechend sind in den nächsten Jahren massive Investitionen wie auch die Erweiterung bzw. Verlagerung bestimmter Kernbereiche in diese Regionen zu erwarten.

Die Zukunft verspricht insbesondere im Gesundheitsmarkt gute Erträge – darüber herrscht nahezu Übereinstimmung. Um Potenziale wie die steigende Nachfrage jedoch nutzen zu können, bedarf es verbesserter Vermarktungsstrategien und -techniken. Im Vordergrund steht dabei der Aufbau von Kanälen zum Endverbraucher – keine leichte Aufgabe, denn der direkte Weg zum Patienten ist mit zahlreichen regulatorischen Hürden versehen.

Generell ist die Interaktion mit den staatlichen Gesundheitssystemen und gesetzlichen Bestimmungen in den einzelnen Ländern – insbesondere auch in den Wachstumsmärkten – für die Life-Sciences-Branche nicht einfach. Zum einen hat der Rentabilitätsaspekt bei vielen Gesundheitssystemen einen untergeordneten Stellenwert, was sich unmittelbar auf den Bewegungsspielraum der betroffenen Unternehmen auswirkt. Zum zweiten hält die Gesetzgebung oft nicht mit den aktuellen Entwicklungen Schritt. Die einzelnen Unternehmen sind gezwungen, dies in ihre strategischen Überlegungen mit einzubeziehen und die eine oder andere gesetzliche „Bremswirkung“ einzukalkulieren.

Neben den Umfrageergebnissen finden sich auch Antworten und Denkansätze zu diesen Problemfeldern in der Studie. Insgesamt wurden für die Deloitte-Studie 193 Führungskräfte der Branche befragt. Die Studie kann kostenlos über die Website heruntergeladen werden. (na/ml) ENGLISH