Statistisches Jahrbuch 2011: Deutschland zum 60. Mal in Zahlen gegossen

Das Statistische Jahrbuch der Bundesrepublik Deutschland erscheint in diesem Jahr zum 60. Mal. Es beschreibt auf rund 750 eng bedruckten Seiten, wie Deutsche leben und arbeiten. Die Zahlen spiegeln wichtige Trends wider, mit denen die deutsche Wirtschaft derzeit und in naher Zukunft rechnen muss. Einer der gravierendsten Trends ist die demografische Vergreisung. Wie die Statistik zeigt, wird der Altersdurchschnitt der Deutschen schon heute weltweit nur noch von den Japanern übertroffen – mit weitreichenden Folgen für die Wirtschaft.

Doch nicht alle Trends sind so düster. Hier ein kurze Liste der interessantesten Entwicklungen:

  • Die Alterung der Gesellschaft schreitet voran: Mittlerweile hat Deutschland nach Japan eine der ältesten Bevölkerungen weltweit. 2009 war jeder fünfte Mensch in Deutschland 65 Jahre und älter. 1950 traf dies nur auf jeden zehnten zu.
  • Gleichzeitig wurden 2009 in Deutschland nur 665 000 Kinder geboren – so wenige wie nie zuvor. Zwar stieg die Zahl 2010 wieder etwas an: um knapp 2 % auf 678 000 Neugeborene. Aber gegenüber 1950 hat sich die Geburtenzahl nahezu halbiert. Damals wurden – in Ost und West zusammen und bei insgesamt kleinerer Gesamtbevölkerung – noch 1,1 Millionen Kinder geboren.
  • Frauen machen mittlerweile deutlich häufiger Abitur als Männer: 47 % aller Frauen, aber nur 38 % der Männer in der Altersklasse von 20 bis 24 Jahren hatten 2010 Abitur. Früher war das anders: In der Altersklasse 65+, die also in der Regel vor 45 und mehr Jahren die Schule beendet hat, haben 8 % der Frauen und 20 % der Männer diesen Schulabschluss.
  • Die heutige Generation 65+ ist nicht mit Computer und Internet aufgewachsen. Die Älteren nutzen diese Technik aber für ihre ganz eigenen Bedürfnisse. So haben sie keine Scheu vor virtuellen Apotheken: 2010 orderten 37 % der Internetnutzer und -nutzerinnen ab 65 Jahren Arzneimittel im Onlinehandel. Damit lag der Anteil so hoch wie in keiner anderen Altersgruppe.
  • Mobiler Internetzugang: Mobile Formen des Internetzugangs gewinnen stark an Bedeutung. 2010 benutzten 61 % der Privathaushalte mit Internetzugang einen tragbaren Computer, also zum Beispiel einen Laptop, um online zu gehen. In 24 % der Privathaushalte mit Internetzugang wurde ein internetfähiges Handy verwendet.
(Zitiert aus: Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 5.10.2011)

Das Statistische Jahrbuch 2011 enthält neben den nationalen Daten auch internationaleVergleichsdaten, die z. B. bei Internationalisierungsüberlegungen nützlich sind.

Das komplette Jahrbuch 2011 steht per Download kostenfrei zur Verfügung. Ein gedrucktes Jahrbuch kann für 71 Euro im Buchhandel erworben werden (ISBN: 978-3-8246-0912-3). (Quelle: Statistisches Bundesamt/ ml)