Gleichberechtigung: Mehr als jede vierte Führungskraft ist weiblich

Rund 27,7 % der Führungs­positionen in privaten Unter­nehmen waren laut Statisti­schem Bundesamt 2010 in Deutsch­land mit einer Frau besetzt. Das habe eine Aus­wertung des Mikro­zensus jetzt ergeben. Dieser Anteil sei zwar der höchste bisher gemessene, aber immer noch deut­lich niedriger als der Anteil der weib­lichen Be­schäftigten ins­gesamt (45,6 %), kriti­sieren die Bundes­statistiker. Außer­dem seien weib­liche Führungs­kräfte vor allem in klei­neren Betrieben anzutreffen, nicht aber in großen Unter­nehmen. So waren in Be­trieben mit weniger als 50 Be­schäftigten zwar 35,0 % der Führungs­positionen mit einer Frau besetzt, in Be­trieben mit 50 und mehr Be­schäftigten dagegen nur 23,4 %.

Aber auch innerhalb der Führungshierarchie gibt es eklatante Unterschiede: So besetzen Frauen in der zweiten Führungsebene zwar 28,8 % der Positionen, im Top-Management aber nur noch 24,2 %. In der ersten Führungsebene größerer Betriebe mit 50 und mehr Beschäftigen erreicht der Frauenanteil schließlich gerade noch 16,9 %.

Bei jüngeren Führungskräften liegt der Frauenanteil deutlich höher als bei älteren: Knapp 38 % der Führungskräfte im Alter bis 39 Jahre waren weiblich – ab 40 Jahren und älter waren es lediglich rund 22 % der Führungskräfte.

Positiv ist indes der Trend zu bewerten. So stieg der Frauenanteil in Führungspositionen von 21,8 % im Jahr 1996 auf 27,7 % im Jahr 2010. Besonders stark nahm der Frauenanteil in Betrieben mit mehr als 50 Beschäftigten zu. In den kleinen Betrieben war nur eine kleine Steigerung zu verzeichnen – nicht zuletzt deshalb, weil in diesen Betrieben der Frauenanteil von vornherein größer war.

Weitere Ergebnisse und Hintergrundinformationen bietet der Beitrag „Frauen in Führungspositionen“ in der Zeitschrift „Wirtschaft und Statistik“. Der Beitrag steht per PDF-Download kostenlos im Internet zur Verfügung. (Statistisches Bundesamt/ml)