DIW-Konjunkturbarometer März 2011: Nur geringe Auswirkung der japanischen Katastrophe

Die konjunkturellen Aussichten haben sich zum Jahresanfang nach Angaben des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) wieder aufgehellt. Nach dem relativ schwachen letzten Quartal 2010 erwartet das Berliner Institut für das erste Vierteljahr 2011 ein kräftiges Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um preis- und saisonbereinigte 0,9 %.Dafür verantwortlich seien in erster Linie starke Nachholeffekte in der Baubranche. Kaum Einfluss habe hingegen die Natur- und Reaktorkatastrophe in Japan, so die Meinung der DIW-Experten.

Das Bauhauptgewerbe konnte im Januar gegenüber dem Vormonat um eindrucksvolle 36 % zulegen und damit den heftigen wetterbedingten Einbruch zu Winterbeginn mehr als wettmachen.

Aber auch die Industrie liefert laut DIW zum Jahresauftakt einen kräftigen Impuls. „Insbesondere ein deutlicher Anstieg der Bestellungen von Vorleistungsgütern weist darauf hin, dass der Aufwärtstrend ungebrochen ist“, begründet DIW-Konjunkturexperte Vladimir Kuzin den Optimismus des Instituts. Vor allem die Bestellungen aus dem Inland haben angezogen.

Auch die mittelfristigen Perspektiven der deutschen Wirtschaft sind laut DIW Konjunkturbarometer günstig. Die Katastrophe in Japan wird nach dem derzeitigen Stand keine wesentlichen Auswirkungen auf die Konjunktur in Deutschland haben. „Erfahrungsgemäß sind die Einflüsse von Naturkatastrophen auf die Weltwirtschaft gering“, weiß Ferdinand Fichtner, Leiter Konjunkturpolitik am DIW. Die deutsche Exportwirtschaft sei robust und flexibel. „Deswegen ist die Befürchtung einer breiten wirtschaftlichen Eintrübung in Deutschland nach unserer Einschätzung unbegründet“, so Fichtner weiter.

(DIW / ml)