Musikmarkt: BVDW-Lab soll Standards für Internetradio erarbeiten

Der Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) hat ein sogenanntes Lab – eine Art For­schungs­gruppe – für Audio und Radio im Internet gegründet. Es soll alle Aspekte von On­line-Radiosendern sowie unterschiedlichsten Audioangeboten im Web behandelt, an­ge­fan­gen bei grundlegenden Definitionen und Standards über Geschäftsmodelle und der Ver­mark­tung bis hin zur Forschung und Meinungsbildung. Leiter des Labs Audio Radio on Web (LARow) sind Andreas Sallam (InLiMedia) und Rainer Henze (LAUT).

Als erste Publikation ist ein einführender Leitfaden geplant, der einheitliche Begriff­lich­keiten für die Branche definiert, wichtige Marktteilnehmer benennt und Ansätze zur Messbarkeit von Online-Audio und -Radio erforscht.

„Die Nutzung von Audioangeboten per Internet nimmt immer mehr zu. Allerdings fehlen unter anderem einheitliche Definitionen und Standards“, begründet BVDW-Vizepräsident Burkhard Leimbrock (iconmobile) die Neugründung. Hier setze das BVDW-Lab Audio Radio on Web an, um den noch jungen Bereich der digitalen Wirtschaft weiter voranzutreiben.

Andreas Sallam ergänzt: „Während die Anzahl der terrestrisch empfangbaren Radiosender in Deutschland noch relativ zählbar ist, so ist die weltweite Vielfalt verfügbarer Web-Radiosender schon jetzt nicht mehr überschaubar und täglich kommen neue Angebote hinzu.“ Das stelle die Branche vor allem bei der Vermarktung von Audioinhalten im Web vor neue Herausforderungen.

Der Konsum von Musik im Web weicht immer mehr vom normalen Hören eines Radiosenders ab. Rainer Henze sieht vor allem eine rasant wachsende Individualisierung, indem Nutzer eigene Playlists zusammenstellen und Musik nur einer Stilrichtung hören. Hinzu kommt als Besonderheit die Bildung sogenannter Communities um diese Stilrichtungen mit vernetztem Austausch untereinander. Henze: „Daher ist es wichtig Standards zu schaffen und praktikable Geschäft- und Vermarktungsmodelle zu entwickeln.“

(BVDW / ml)