Wirtschaftsklima im Euroraum deutlich gestiegen

Das ifo Wirtschaftsklima für den Euroraum habe sich im dritten Quartal 2009 von 55,1 Klimapunkten auf 63,6 Punkte, und damit zum zweiten Mal in Folge verbessert, meldet das Münchner ifo Institut. Ursache für den Anstieg sind allerdings ausschließlich gestiegene Erwartungen an die Entwicklung in den nächsten sechs Monaten (93,0 Punkte nach 76,0 Punkten im zweiten Quartal). Die aktuelle Wirtschaftslage wird jedoch noch schlechter beurteilt als im letzten Quartal (28,0 Punkte nach 29,9 Punkten im Vorquartal).Die Erwartungen für die kommenden sechs Monate haben sich vor allem in Deutschland, Österreich, Frankreich und den Niederlanden aufgehellt. In diesen Ländern rechnen die Experten des World Economic Survey (WES) nun mit einer deutlichen Verbesserung. In Italien, Portugal, Slowenien, der Slowakei, Belgien, Spanien und Finnland sollte im kommenden halben Jahr zumindest eine Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage einkehren. Weiterhin pessimistisch, aber etwas weniger als im zweiten Quartal, sind die WES-Experten dagegen in Irland und Griechenland.

Die Inflationserwartungen für 2009 liegen mit 0,7 % im Jahresdurchschnitt deutlich unter der Zielmarke der Europäischen Zentralbank. Im Laufe der nächsten sechs Monate wird mit einer unveränderten Inflation gerechnet. Die Mehrheit der WES-Experten erwartet, dass die Leitzinsen im kommenden halben Jahr stabil bleiben. Bei den Kapitalmarktzinsen wird dagegen mit einem Anstieg gerechnet.

Die großen Weltwährungen US-Dollar, britisches Pfund sowie japanischer Yen gelten nunmehr in Relation zum Euro als leicht unterbewertet. Trotzdem rechnen die WES-Experten für die nächsten sechs Monate mit keiner Aufwertung des US-Dollars gegenüber dem Euro.

(ifo/ml)

World Economic Survey

Die ifo Expertenumfrage zur Weltkonjunktur erfasst wirtschaftliche Trends durch die Befragung von volkswirtschaftlichen Experten aus multinationalen Unternehmen und international agierenden Institutionen. Die Ergebnisse für den Euroraum basieren auf den Meldungen von rund 250 Experten. Die Umfrage wird vom Münchner ifo Institut in Zusammenarbeit mit der Internationalen Handelskammer (ICC) in Paris durchgeführt.