Die Industrie plagt 8,0-prozentiger Auftragsrückgang

Der Januar bescherte der deutschen Industrie ein preis- und saisonbereinigtes Auftragsminus von 8,0%. Der Rückgang hat sich damit etwas beschleunigt, denn im Dezember 2008 betrug das Minus noch (revidiert) 7,6%. Der Umfang an Großaufträgen war allerdings für einen Januar überdurchschnittlich hoch. Der Schrumpfprozess resultiert vor allem aus dem Rückgang der Bestellungen aus dem Ausland um 11,4%.

Hier wiederum dominierte der Schwund der Aufträge aus der Nicht-Eurozone (-18,2%). Die Nachfrage aus den Ländern der Eurozone verringerte sich um 1,2%. Die Inlandsbestellungen gingen zuletzt um 4,3 % zurück.

Die Auftragseingänge gingen in allen industriellen Hauptgruppen deutlich zurück. Den stärksten Rückgang um 9,1% mussten die Hersteller von Investitionsgütern hinnehmen. Bei den Vorleistungs- und den Konsumgüterproduzenten ging das Ordervolumen „nur“ um 6,8% bzw. 6,7% zurück.

Im Zweimonatsvergleich (Dezember/Januar gegenüber Oktober/November) sanken die Auftragseingänge in der Industrie preis- und saisonbereinigt um 14,4%. Die Inlandsnachfrage schwächte sich um 10,8%, die Auslandsnachfrage um 17,5% ab. Innerhalb der industriellen Hauptgruppen hatten Vorleistungs- und Investitionsgüterproduzenten mit -16,1% bzw. -14,5% die deutlichsten Nachfragerückgänge zu ertragen. Bei den Herstellern von Konsumgütern verringerte sich das Ordervolumen um 6,7%.

Ihren Vorjahresstand unterschritten die Auftragseingänge in der Industrie im Zweimonatsdurchschnitt (Dezember/Januar) pro Kalendermonat um 33,2%. Die Auslandsaufträge lagen um 37,1% und die Inlandsaufträge um 28,3% unter dem Vorjahresniveau.

Das Bundeswirtschaftsministerium prognostiziert auf der Basis der genannten Zahlen eine weitere kräftige Abwärtsentwicklung der Bestelltätigkeit. Angesichts des zunehmend schlechteren weltwirtschaftlichen Umfeldes werde sich der Rückgang der Auslandsbestellungen stärker hemmend auswirken, als die ebenfalls deutliche Abnahme der Inlandsbestellungen. Auf Sicht bleiben damit die Aussichten für die Industrieproduktion weiter ausgesprochen gedrückt, so das Ministerium.

Eine Tabelle mit genaueren Daten steht als Download online zur Verfügung.

(BMWi/ml) ENGLISH