Deutsche Politiker nutzen Twitter für Dialog mit Wählern

Barack Obama machte es vor, deutsche Politiker machen es nach: Sie nutzen zunehmend Web-2.0-Medien, wie Twitter und soziale Netzwerke für die schnelle und direkte Kommunikation mit den Wählern. Das ergab eine aktuelle Studie des Medienforschungsunternehmen Nielsen. Die Medienforscher untersuchten aber nicht nur, welche Bundestagsabgeordneten derartige Kommunikationstechniken einsetzen, sondern auch, wie intensiv die befragten Politiker die neuen Kanäle nutzen.Barack Obama hat in seinem Wahlkampf eindrucksvoll gezeigt, wie über die Anwendung von Web 2.0 und Social Media ein nachhaltiges Publikum und dementsprechend neue kommunikative Handlungsmöglichkeiten erschlossen werden können.

Ein Beispiel für die Dialog- und Kontaktmöglichkeiten, die das Internet seinen Nutzern bietet, ist der Mikro-Blogging-Dienst Twitter. Nielsen hat untersucht, welche Rolle Twitter bei der Kommunikation von Politikern in Deutschland spielt. Dafür wurde erhoben, wie viele Bundestagsabgeordnete über einen Twitter-Account verfügen und in welchem Umfang sie diesen nutzen.

Die Analyse zeigt, dass das Angebot von Twitter sehr unterschiedlich genutzt wird. Von den 612 Parlamentariern verfügen 68 über einen Twitter-Account. Während die FDP mit einem Anteil von 74 Prozent über die meisten Accounts verfügt, nutzen die Abgeordneten der Grünen ihre Accounts am intensivsten. Dies ist insofern interessant, weil damit die zahlenmäßig kleineren Fraktionen – bis auf die Linke, die derzeit noch gar nicht vertreten ist – ein deutlich höheres Engagement aufweisen als beispielsweise die Bundestagsfraktion der CDU/CSU.

Mit 3594 Followern (Menschen, die die Twitter-Botschaften verfolgen) hat hingegen die SPD die größte Fangemeinde. Dabei erzielen vor allem die Botschaften von prominenten Politikern wie Hubertus Heil und Franz Müntefering breite Resonanz. Thematisch beschäftigen sich die Politiker in ihren Updates vor allem mit ihrem Arbeitsalltag, aber sie verraten auch private Dinge.

Die Studie kann kostenlos per E-Mail bei Annabelle Pérez, Nielsen (annabelle.perez@nielsen.com) angefordert werden .

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(ots/ml)