2008 höchste Preissteigerung seit 14 Jahren

Im auslaufenden Jahr 2008 sind die Verbraucherpreise im Jahresdurchschnitt so stark gestiegen, wie seit 14 Jahren nicht mehr. Verglichen mit 2007 liegt die Teuerung laut Statistischem Bundesamt voraussichtlich bei traurigen 2,6%. Allein für Dezember ergibt sich gegenüber dem Dezember 2007 eine Teuerungsrate von 1,1% – eine Zunahme, die angesichts der Werte im Sommer moderat zu nennen ist. Gegenüber November 2008 stiegen die Verbraucherpreise allerdings erneut um 0,3%, nachdem sie im November gegenüber dem Oktober noch um 0,5% gesunken waren.

Das Jahr 2008 begann mit relativ hohen Inflationsraten, die in den Monaten Juni und Juli mit jeweils +3,3% gegenüber den entsprechenden Vorjahresmonaten ihren höchsten Stand erreichten. Seitdem hat sich der Preisauftrieb wieder abgeschwächt. Ab November wurde sogar der für die Geldpolitik wichtige Schwellenwert von 2% wieder unterschritten.

Sowohl für die hohen Teuerungsraten bis zur Mitte des Jahres 2008 als auch für die folgende Beruhigung war die Preisentwicklung von leichtem Heizöl und Kraftstoffen, aber auch von einigen Nahrungsmitteln ausschlaggebend. Dem starken Preisauftrieb bei diesen Gütern ab Herbst 2007 folgten relativ stabile und zum Teil wieder rückläufige Preise ab den Sommermonaten 2008.

Der für europäische Zwecke berechnete harmonisierte Verbraucherpreisindex für Deutschland wird im Jahresdurchschnitt 2008 gegenüber 2007 voraussichtlich um 2,8% steigen. Im Dezember 2008 wird der harmonisierte Verbraucherpreisindex gegenüber Dezember 2007 voraussichtlich um 1,1% steigen, gegenüber November 2008 bedeutet das eine Preissteigerung von 0,4%.

Bei den hier genannten Werten für Dezember handelt es sich allerdings um Ergebnisse vorläufiger Berechnungen des Statistischen Bundesamts, da diesem bislang nur die Daten von sechs Bundesländern vorliegen. Die endgültigen Ergebnisse sollen am 15. Januar 2009 bekannt gegeben werden.

Für 2009 erwarten viele Ökonomen, darunter der Bundesbank, eine extrem niedrige Teuerungsrate von deutlich unter 1% mit entsprechend positiven Auswirkungen auf die realen Lohnzuwächse der Verbraucher und mehr Spielraum der Europäischen Zentralbank für Zinssenkungen.

(Statistisches Bundesamt/ml) ENGLISH