Zehn Prozent weniger Umsatz mit Geschenken

Die Deutschen wollen in diesem Jahr durchschnittlich 221 Euro für Weihnachtsgeschenke ausgeben, 10% weniger als im Vorjahr. 2007 hatte das Budget für Geschenke noch durchschnittlich 246 Euro betragen. Am meisten wollen die Befragten für Gutscheine, Kleidung und Bücher ausgeben. Das prognostiziert eine aktuelle Studie der Beratungsgesellschaft Ernst & Young, für die 2000 Verbraucher befragt wurden. Das Ergebnis deckt sich weitgehend mit einer ähnlichen Studie von Deloitte (wir berichteten darüber).

Wie auch im vergangenen Jahr stehen laut Studie Bücher ganz oben auf der Einkaufsliste: 59% der Verbraucher haben vor, Literatur zu verschenken. Ebenfalls gerne verschenkt werden Kleidung und CDs bzw. DVDs (50 bzw. 47%). Gut die Hälfte der Befragten (52%) planen, Geld oder Gutscheine zu verschenken. DVD-Spieler, HiFi-Anlagen oder Flachbild-Fernseher sind vielen Deutschen dagegen offenbar nicht festlich genug oder einfach zu teuer – nur 32% wollen Unterhaltungselektronik auf den Gabentisch legen, behauptet die Studie von Ernst & Young.

Am meisten veranschlagen die Befragten für Geldgeschenke bzw. Gutscheine: durchschnittlich 34 Euro (2007: 32 Euro). In fast allen Produktgruppen muss sich der Handel allerdings auf niedrigere Umsätze als im Vorjahr einstellen, wobei Kleidung besonders stark betroffen sein dürfte. Im Durchschnitt will jeder Deutsche 25 Euro für Kleidung ausgeben – im Vorjahr waren es noch 32 Euro.

Die drohende Wirtschaftskrise dämpfe die Kauflaune erheblich, warnen die Experten von Ernst & Young. Die hohe Inflation habe ohnehin die Kauflaune getrübt, nun sei angesichts der dramatischen Zuspitzung der Finanzkrise und der Negativmeldungen vonseiten großer Unternehmen eine erhebliche Verunsicherung festzustellen.

Keine guten Perspektiven für das Weihnachtsgeschäft des Einzelhandels sehen die Macher der Studie. Es sei zu erwarten, dass es nach Weihnachten und im Winterschlussverkauf zu umfangreichen Rabattaktionen kommen werde. Die Frühjahrsorder seien bereits getätigt und somit werde nach Weihnachten erheblicher Druck bestehen, die Lager zu räumen.

Die Kauflaune ist in der Bevölkerung uneinheitlich ausgeprägt. So wollen Frauen mehr für Gutscheine (Frauen: 42 Euro / Männer: 25 Euro), Bücher, (27/23) Kleidung (34/29) und Spielwaren (21/15) ausgeben als Männer, während Männer mehr in Unterhaltungselektronik (Männer: 21 Euro / Frauen: 12 Euro) und Schmuck (15/9) investieren wollen.

Auch zwischen west- und ostdeutschen Verbrauchern gibt es interessante Unterschiede hinsichtlich der Kaufabsichten: Zum einen sind Ostdeutsche mit einem Geschenkbudget von 237 Euro deutlich spendabler als Westdeutsche (217 Euro). Zum anderen wollen Ostdeutsche erheblich mehr in Gutscheine und Geldgeschenke (Ost: 54 Euro, West: 32 Euro) investieren. Auch die veranschlagten Ausgaben für Bücher, Kosmetikartikel und Lebensmittel/Süßwaren sind bei den ostdeutschen Verbrauchern deutlich höher als bei westdeutschen Bürgern. In Westdeutschland wird hingegen mehr in Kleidung, Schmuck und Unterhaltungselektronik investiert.

Bei der Auswahl von Geschenken wollen die Befragten vor allem auf Qualität und Funktionalität achten: Für 81% bzw. 69% der Verbraucher haben diese Kriterien eine große Bedeutung beim Geschenkkauf. Für immerhin 42% spielen Umweltschutz-Aspekte eine wichtige Rolle. 37% der Befragten geben an, dass die Frage, in welchem Land ein Produkt hergestellt wurde, für sie eine große Bedeutung hat. Nur knapp jeder Fünfte schaut nach eigenen Angaben auf die Marke.

Eine 11-seitige Zusammenfassung der Ergebnisse steht kostenlos als Download zur Verfügung.(Ernst & Young/ml)ENGLISH