Elektronisches Einschreiben: De-Mail vereinfacht die Kommunikation mit Behörden

So schnell und bequem E-Mails im Vergleich zu klassischen Briefen sind – für den Austausch rechtlich sensibler Daten und die Wahrung von Terminen bei Behörden taugt die elektronische Kommunikation nur sehr bedingt. Sie ist ohne zusätzliche Maßnahmen unsicher und leicht fälschbar – das soll in Zuklunft anders werden. Derzeit arbeiten das Bundesinnenministerium und private Dienstleister an einem besonderen E-Mail-Dienst, der so genannten De-Mail. Der Dienst soll im Jahr 2010 starten und wird unter anderem eine beweiskräftige Versand- und Zustellbestätigung erlauben.

Diese elektronische Form des Einschreibens wird vor allem bei Terminsachen hilfreich sein. Zu den Befürwortern gehört der Hightech-Verband BITKOM. „Mit der De-Mail werden wir im E-Government aufholen“, ist sich Ulrich Dietz, Präsidiumsmitglied des BITKOM, sicher. Eine schlanke, leistungsfähige Verwaltung sei in einer modernen Volkswirtschaft ein wesentlicher Standortfaktor.

Wenn das stimmt, hat Deutschland Boden gutzumachen. Im Jahr 2007 nutzten nur 43 % der Unternehmen mit mehr als zehn Mitarbeitern das Internet, um ausgefüllte Formulare an die öffentliche Verwaltung zu übermitteln. Damit liegt Deutschland nach aktuellen Angaben der EU-Statistikbehörde Eurostat unter dem Durchschnitt der 27 EU-Länder von 45 %.

Neben der Beweiskraft wird die De-Mail den Vorteil bieten, dass Absender und Empfänger bekannt sind, denn beim Beantragen einer De-Mail-Adresse müssen sich die Nutzer identifizieren. Diese Eigenschaft ist erforderlich für den Einsatz beim elektronischen Abschluss der meisten Rechtsgeschäfte. Nur in wenigen Fällen – wie das Testieren eines Jahresabschlusses durch einen Steuerberater oder bei notariellen Beglaubigungen – muss trotz De-Mail die qualifizierte elektronische Signatur eingesetzt werden. „Die De-Mail wird dem E-Commerce einen weiteren Schub geben“, so Dietz. Jeder Käufer oder Verkäufer wird bei Benutzung der De-Mail wissen, mit wem er ins Geschäft kommt. Das schaffe zusätzliches Vertrauen.

Die De-Mail kann nach Meinung des BITKOM künftig viel Aufwand ersparen, der heute noch durch Briefpost oder Besuche im Amt entsteht. Die De-Mail spare Zeit und Geld. Die Kommunikation zwischen Bürgern und Behörden, Wirtschaft und öffentlicher Hand aber auch zwischen Wirtschaft und Bürgern werde effizienter.

Da die Akzeptanz in der Bevölkerung mit dem Vertrauen in die De-Mail steht und fällt, wird Sicherheit in diesem Projekt besonders groß geschrieben. De-Mail kann nur von Providern betrieben werden, die vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI) zertifiziert und akkreditiert worden sind. Außerdem will das BSI immer wieder die Sicherheit der eingesetzten Produkte sowie die Sicherheit der Organisation und der Prozesse bei den Providern überprüfen.

Ein ausführlicher Aufsatz zur De-Mail von Heike Stach, Referentin im Bundesinnenministerium steht auf dem Portal des Ministeriums als Download zur Verfügung. (BITKOM/ml)