Essen und Trinken an erster Stelle

Für Nahrungs- und Genussmittel geben die Deutschen das meiste Geld aus – im Schnitt 2025 Euro pro Kopf und Jahr, rund ein Drittel des Betrags, der für den privaten Konsum zur Verfügung steht. Gleich dahinter folgen mit rund 14% Anteil Gesundheits- und Körperpflegeprodukte. An dritter und vierter Stelle unter den Spitzensortimenten stehen Baumarktprodukte mit 10,4% sowie Kleidung mit 8,4%. Am wenigsten Geld wird für Babyartikel ausgegeben. Bei vielen Warengruppen hängt die Ausgabenbereitschaft zudem stark von der jeweiligen Region ab – wie am Beispiel der Higtechwaren (Karte links) deutlich zu sehen ist. Das ergab die Studie „GfK Kaufkraft 2008“ der GfK-Tochter GfK GeoMarketing für 64 Sortimente im Einzelhandel.

Für Luxusartikel wie Uhren und Schmuck geben die Deutschen nur und 1% aus; das sind 56 Euro pro Jahr. Für Produkte aus dem Bereich Telekommunikation haben die Deutschen pro Person sogar nur rund 32 Euro übrig (0,6%). Baby- und Kinderartikel lassen sich deutsche Verbraucher 12 Euro (0,2% der Kaufkraft) im Jahr kosten.

Je nach Region geben die Deutschen für die einzelnen Sortimente unterschiedlich viel Geld aus. Im Bereich der Informationstechnologie (Computer, PDAs und Zubehör) zeigt sich die starke Technikaffinität der Städter: An der Spitze liegt München, gefolgt von Erlangen, Wiesbaden/Frankfurt und Umland, Wolfsburg, Regensburg und Mainz.

Im Sortiment Bekleidung unterscheiden sich die Ausgaben für Damen- und Herrenbekleidung deutlich voneinander. Während jeder Einwohner im Jahr für Herrenbekleidung (ohne Wäsche, Strumpfwaren und Accessoires) im Durchschnitt etwa 109 Euro ausgibt, fällt der Betrag bei der Damenbekleidung mit 236 Euro pro Jahr mehr als doppelt so hoch aus. Auch hier sind Städter spendabler als Bewohner des ländlichen Raums. Die höchsten Ausgaben für Damenbekleidung fallen in München, Erlangen, dem Hochtaunuskreis sowie Landshut und dem Main-Taunus-Kreis an, gefolgt von den Städten Regensburg, Starnberg, Düsseldorf, Mühlheim und Kempten. Hier liegt der Betrag bei 280 Euro pro Jahr und damit etwa 20% über dem Durchschnitt. Die fünf Landkreise, in denen am wenigsten für Damenbekleidung ausgegeben wird, liegen alle in Mecklenburg-Vorpommern. Hier fällt der Betrag auf unter 170 Euro pro Person und Jahr.

Auch bei der Oberbekleidung für Männer ist München Spitzenreiter, dicht gefolgt vom Hochtaunuskreis, dem Main-Taunus-Kreis, Erlangen und Starnberg. In den genannten Gebieten liegen die Ausgaben mehr als 25% über dem bundesweiten Durchschnitt.

Regionale Unterschiede gibt es auch bei den Produkten des täglichen Bedarfs. So geben die Deutschen im Jahr 2008 im Durchschnitt rund 175 Euro für Obst und Gemüse aus. Der Verbraucher in München dagegen zahlt im Schnitt etwa 224 Euro für Obst und Gemüse; der durchschnittliche Verbraucher im Landkreis Eifelkreis Bitburg-Prüm, einer ländlich geprägten Region in Rheinland-Pfalz, dagegen nur etwa 142 Euro.

Erstmals wurden in diesem Jahr Zahlen für Baby- und Kinderartikel erhoben. Generell zeigt sich, dass Familien mit Kindern eher in ländlichen Regionen und im Umland der Städte zu finden sind als in den Städten. So ist die Kaufkraft für Kinder- und Babyartikel in den Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen besonders niedrig. Andererseits hängen die entsprechenden Beträge auch mit der allgemeinen Kaufkraft zusammen. Obwohl in Brandenburg und Thüringen ebenfalls verhältnismäßig viele Familien mit Kindern zu finden sind, geben diese im Schnitt weniger Geld für Baby- und Kinderartikel aus als beispielsweise einkommensstarke Familien im Umland Hamburgs oder Münchens.

Die aktuelle Studie „GfK Kaufkraft 2008“ für 64 Sortimente im Food- und Non-Food-Bereich wird auf Grundlage kontinuierlicher Erhebungen und Analysen des Einkaufsverhaltens von Verbrauchern errechnet. Ein vollständiges Ranking aller Sortimentesteht online zur Verfügung. (GfK/ml)ENGLISH