E-Learning reizt KMU, weckt aber auch manche Skepsis

Eine Umfrage für das „Trendbarometer für kleine und mittelständische Unternehmen“ ergab, dass sich 42% der befragten KMU für computergestützte Weiterbildungsprogramme interessieren oder solche bereits nutzen. Besonders IT-Kenntnisse werden so geschult. Allerdings kritisiert jeder Zweite die hohen Kosten und den Aufwand für die Implementierung. Vielen Betrieben fehlen zudem branchenspezifische Module.

Das Trendbarometer des Marktforschungsinstituts TechConsult ermittelt regelmäßig im Auftrag von Microsoft Deutschland Trends im deutschen Mittelstand. Wie diese Umfrage nun ebenfalls ergab, liegt nach Ansicht der Befragten ein großer Vorteil der elektronischen Weiterbildungsangebote darin, dass die Mitarbeiter sie je nach Bedarf abrufen und wiederholen können. Zudem können die Lerneinheiten einfach in den Unternehmensalltag integriert werden.

„Viele kleine und mittelständische Unternehmen können es sich nicht leisten, Mitarbeiter für mehrere Tage zu Seminaren oder auf Konferenzen zu schicken. Kleine computergestützte Lerneinheiten, die auf die individuellen Bedürfnisse des Teams zugeschnitten sind, können hingegen jederzeit in die Arbeitsprozesse eines Unternehmens eingebunden werden. Dies spart Zeit und Geld“, verspricht Bernd Stopper, Direktor Marketing Mittelstand bei Microsoft Deutschland. Zudem könne sich so eine Vielzahl von Mitarbeitern gleichzeitig weiterbilden.

Allerdings wird der Einsatz von den befragen KMU nicht unkritisch gesehen. Zwar ist fast jeder zweite Befragte der Meinung, dass die Lernqualität beim E-Learning besonders hoch sei. Grundvoraussetzung seien aber auch Selbstlernkompetenz und Motivation bei den Mitarbeitern – Fähigkeiten, die immerhin jeder zweite Geschäftsführer seinen Mitarbeitern abspricht.

Eine weitere Kritik gilt den Softwareanbietern: 58% der befragten kleinen und mittelständischen Betriebe nutzen keine elektronischen Schulungsangebote, obwohl die technischen Voraussetzungen in vielen Unternehmen gegeben sind. Rund 60% schreckt nämlich die geringe Individualisierung der oft standardisierten Lernprogramme ab. Sie sind nicht bereit, in auf das Unternehmen oder die Branche zugeschnittene kostenintensive Individuallösungen zu investieren. In Kleinstunternehmen wird dies besonders deutlich. Jeder dritte Unternehmer findet außerdem nicht die passende Standardlösung für die individuellen Bedürfnisse seines Betriebes.

Zwei Drittel dieser Unternehmen haben sich allerdings nach eigenen Angaben noch nicht mit dem Thema befasst.

Die Studie basiert auf 400 Interviews, die TechConsult quartalsweise mit Geschäftsführern und IT-Verantwortlichen von Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern führt. Dabei werden besonders die Branchen Industrie, Dienstleistungen, Handel sowie Kredit- und Versicherungsgewerbe betrachtet. (Microsoft/ml)