Tarifanstieg in Deutschland geringer als in Frankreich

Verglichen mit 2005 stiegen die Tarife für Monatsverdienste im Jahr 2006 in Deutschland um 1,6% und in Frankreich um 2,8%. Damit lagen die Tariferhöhungen auf das Jahr bezogen in Deutschland zum dritten Mal nacheinander unter denen in Frankreich. Die Verbraucherpreise erhöhten sich im gleichen Zeitraum in Deutschland um 1,7% und in Frankreich um 1,6%. So jedenfalls lauten die Zahlen des Statistischen Bundesamts.

In Deutschland wiesen die tariflichen Monatsgehälter der Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe mit 2,3% die höchste Steigerung auf. Ursache sind vor allem die zum 1. Juni 2006 in Kraft getretenen Tariferhöhungen in der deutschen Metallindustrie um 3,0%. In Frankreich stiegen die Tarife im Verarbeitenden Gewerbe um 2,7%. Dieser Anstieg war zwar höher als in Deutschland, entsprach aber innerhalb Frankreichs nur einer durchschnittlichen Tariferhöhung.

In Frankreich konnten die Arbeitnehmer im Baugewerbe mit durchschnittlich 3,2% die höchsten Tariferhöhungen durchsetzen. Ein Grund für diese Entwicklung war die große Nachfrage französischer Bauunternehmer nach qualifizierten Arbeitskräften. Demgegenüber stiegen in Deutschland die Tariflöhne im Baugewerbe insgesamt um 1,1%. Diese Zunahme erstreckte sich aber nicht auf den gesamten Bausektor. Im Bauhauptgewerbe kam es infolge einer Arbeitszeitverlängerung zu Beginn des Jahres zu einem Rückgang der Stundenlöhne um 2,5%, der auch durch einen späteren Anstieg der Tariflöhne um 1,0% nicht kompensiert werden konnte.

Besonders stark unterschied sich die Entwicklung der Tarifverdienste im Bergbau (Deutschland: +0,3%; Frankreich: +2,7%) und in der Energie- und Wasserversorgung (Deutschland: +0,6%; Frankreich: +2,8%). (Statistisches Bundesamt/ml) ENGLISH