Generation Praktikum mehr Mythos als Realität

Eine Umfrage der Hochschulinformations-System GmbH (HIS) unter mehr als 10.000 Hochschulabsolventen des Jahrgangs 2005 aus allen Fachrichtungen und Abschlussarten liefert erstmals bundesweit repräsentative Daten über Praktika nach dem Studium. Danach handelt es sich bei Praktika nach dem Studium trotz Zunahme in den letzten Jahren um kein Massenphänomen, das den Begriff „Generation Praktikum“ rechtfertigen würde.

Allerdings verteilen sich die Praktika laut Studie sehr unterschiedlich auf die absolvierten Studiengänge und die verschiedenen Wirtschaftszweige. Die Bewertung von Praktika nach dem Studium fällt überwiegend positiv aus; relativ selten wurden sie von den befragten Absolventen als Ausbeutung empfunden. Allerdings gebe es auch Praktikumsverhältnisse, die zu erheblicher Unzufriedenheit führen und offenbar dazu dienen, Praktikanten als günstige Hilfskräfte einzusetzen.

Etwa jeder achte Absolvent eines Fachhochschulstudienganges und etwa jeder siebte Absolvent mit einem universitären Abschluss war nach dem Studium Praktikant. In manchen Fachrichtungen, z.B. in den technischen und naturwissenschaftlichen Fächern, ist ein Praktikum nach dem Studium die Ausnahme.

Zu den Fachrichtungen, in denen Absolventen vergleichsweise häufig ein Praktikum aufnehmen, zählen die Biologie und die Wirtschaftswissenschaften. Immerhin rund jeder vierte Sprach- und Kulturwissenschaftler und auch jeder fünfte Absolvent der Psychologie absolviert nach dem Studium noch ein oder mehrere Praktika. Am häufigsten sind Absolventen der Magisterstudiengänge als Praktikanten tätig (34%).

Der ausführliche Bericht kann kostenlos im Internet per Download bezogen werden. (idw/ml)